Finstermoos – Aller Frevel Anfang by Janet Clark

Finstermoos – Aller Frevel Anfang by Janet Clark

Autor:Janet Clark [Janet Clark]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Belletristik für Kinder und Jugend
ISBN: 9783732002627
Herausgeber: Loewe Verlag
veröffentlicht: 2014-12-31T16:00:00+00:00


25

Mascha schaltete den Föhn aus und fuhr mit der Hand durch ihre noch feuchten Locken. Das musste reichen. In zwanzig Minuten holte Nic sie ab. Ihr erstes Date seit fast einem Jahr. Und was für eines! Sie grinste sich im Spiegel an und durchkämmte ihr Schminktäschchen nach einem Lipgloss. Rosa oder Kirschrot?

Da knallte die Zimmertür und die Stimme ihrer Mutter tönte schrill ins Badezimmer. »Ich habe einen bestätigten Platz auf der Tour und wenn Sie unfähig sind, Ihre Plätze einzuteilen, so ist das nicht mein Problem.«

Ein Krachen verriet, dass ihre Mutter ihren Rucksack einfach auf den Boden hatte fallen lassen. Schlechte Laune. Mascha trug den rosa Lipgloss auf und trat ins Zimmer. Ihre Mutter saß auf dem Bett, das Handy zwischen Ohr und Schulter geklemmt, und zog ihre Bergschuhe aus.

»Kommt nicht infrage! Wenn Sie überbucht sind, dann haben Sie eine ganze Reihe anderer Teilnehmer, denen Sie ebenfalls absagen können.«

Der erste Schuh flog Richtung Schrank. »Nein, ich lasse Sie nicht ausreden, weil es nichts zu reden gibt. Wie Sie das regeln, ist mir völlig egal, aber Sie werden das Problem garantiert nicht auf meine Kosten lösen.«

Der nächste Schuh flog. Mascha fing ihn in der Luft und stellte ihn ordentlich in die Garderobe.

»Das war keine Drohung, das war eine Ankündigung. Auf Wiederhören, bis morgen.« Ihre Mutter legte auf und warf das Telefon neben sich aufs Bett. »Ist doch nicht zu fassen! Überbucht! Und wer fliegt? Ich!«

Mascha hob den zweiten Bergschuh auf und stellte ihn neben den anderen. »Wie war dein Ausflug?«

»Interessant.«

»Warum machst du dann so einen Terz? Hau dich morgen an den Pool und chill mal ’ne Runde.«

»Ich bin nicht zum Chillen hier! Ich –« Ihre Mutter brach ab und schälte sich aus ihrer Jacke. »Es geht ums Prinzip. Ich habe einen Ausflug gebucht und wenn jemand anders einen Fehler macht, warum soll ich dafür büßen?«

»Ist gut, Mama, mir gegenüber kannst du dir das Theater sparen. Du bist wegen des toten Babys hier.«

»Das ist –«

Mascha öffnete die Schranktür und zog den Artikel hervor. »Ja? Was ist das? Mich anzulügen, ist jedenfalls eine Frechheit. Und da du nicht die Einzige bist, die der Leichenfund angelockt hat, kann es eben vorkommen, dass die was überbuchen. Das sind auch nur Menschen.«

Ihre Mutter musterte sie argwöhnisch. »Wer hat dich denn weichgespült? Bist du beim Bungeespringen auf den Kopf gefallen?«

»Sehr lustig. Die Sprünge sind auch alle ausgebucht. Ich geh morgen Raften.«

»Und ich auf die Schmugglerpfadtour. Basta.«

Mascha seufzte. Natürlich, sich nicht abwimmeln zu lassen, war überlebensnotwendig in dem Job. Aber jetzt, kurz bevor Nic sie abholte, war ein Streit zwischen ihrer Mutter und Nics Vater das Letzte, was sie gebrauchen konnte. Blieb nur zu hoffen, dass Nic nichts davon mitbekommen hatte.

»Hast du noch was vor?« Die Brauen ihrer Mutter wanderten fragend in die Höhe. »Das Kleid steht dir hervorragend.« Die Neugierde war nicht zu überhören. Pech für sie. An ihr würde sie sich jetzt die Zähne ausbeißen. Keinen Bock auf eine Diskussion über Nic und seinen Vater.

»Kino.«

»Mit wem?«

»Kennst du nicht.«

Die Augenbrauen ihrer Mutter wanderten noch höher. »Aha?«

»Soll ich



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